Zwischen Welt und Zaubergarten

Kindheit und Leben des Zauberers Hermann Hesse



Klaviermusik - Lieder - Rezitation

Musik:    Mozart - Schumann - Brahms - Wolf - Grieg - Reger -  Strauss

Texte:     Hesse aus "Kurzgefaßter Lebenslauf"  u.a.


Dorothee Mields - Sopran

Michael Schütz - Sprecher

Lucius Rühl - Klavier und Konzeption


Hermann Hesse verstand sich als Magier des Innen und Außen. Sie zu vertauschen war seine Zauberei:

                                           „Rufe Vergangenheit, rufe Zukunft herbei: beide sind in dir!“

So schrieb Hesse 1925 einen „Kurzgefaßten Lebenslauf“, in dem er in einer „etwas humoristischen Beschreibung seines Lebensweges“ sein Ende bereits vorwegnimmt:
„Da empfand ich eine Müdigkeit und etwas wie Ekel gegen all den Betrieb und diese ganze geistlose Wirklichkeit. Es schien mir jetzt an der Zeit, der Qual ein Ende zu machen.
Ohne Magie war diese Welt nicht zu ertragen.
Ich erinnerte mich der chinesischen Vorschrift, stand eine Minute lang mit angehaltenem Atem und löste mich vom Wahn der Wirklichkeit. Freundlich bat ich dann die Wärter, sie möchten noch einen Augenblick Geduld haben, da ich in meinem Bilde in den Eisenbahnzug steigen und etwas dort nachsehen müsse. Sie lachten auf die gewohnte Art, denn sie hielten mich für geistig gestört.
Da machte ich mich klein und ging in mein Bild hinein, stieg in die kleine Eisenbahn und fuhr mit der kleinen Eisenbahn in den schwarzen kleinen Tunnel hinein. Eine Weile sah man noch den flockigen Rauch aus dem runden Loche kommen, dann verzog sich der Rauch und verflüchtigte sich und mit ihm das ganze Bild und mit ihm ich.
In großer Verlegenheit blieben die Wärter zurück.“
Als solchen „Weg nach Innen“ (Titel einer Ausgabe mit vier Erzählungen Hesses, u.a. Siddhartha) hat Hesse sein ganzes Leben empfunden. Seine Bezüge zur Musik waren vielseitig, spielte er in frühen Jahren Geige und nahm er sich später mit 50 noch vor, eine Oper zu komponieren. Er liebte besonders Mozarts tiefe Heiterkeit. Sie zu erreichen war sein Höchstes. Sein einsamer Steppenwolf ist Hugo Wolf, in dem er sich wieder fand. So kommen im Programm auch dessen Lieder vor, besonders die  Mörike –Vertonungen. (Mörike teilte das Schicksal etwas zeitversetzt mit Hesse beim Exorzisten Blumhardt in Bad Boll.)
Sein erklärtes Lieblings-Klavierstück „Der Vogel als Prophet“ von Robert Schumann findet  Aufnahme ins Programm sowie die Mozartsonate KV 284b 3. Satz. Er hörte sie am Vorabend seines Todes am 8. Aug. 1962.
Lieder und Klavierwerke von Mozart, Mendelssohn Bartholdy, Clara und Robert Schumann, Brahms, Grieg, Wolf, Reger und R.Strauss
Dauer 2x 45 min, davon 1/3 Lesungen