Mendelssohns Elias und die 42

Mendelssohns Elias enthält 42 explizit verfaßte Satz-Nummerierungen. Sein10 Jahre jüngeres Oratorium Paulus hat fortlaufende 45. Beim Elias haben Einleitung und Ouvertüre keine Zählung, sie beginnt mit der Nr. 1 erst beim ersten Chor "Hilf, Herr..." . Beim Paulus hat die Ouvertüre bereits die Nr. 1. Beim Elias bekommt manchmal das Rezitativ eigens eine Zählung (z.B. 6, 27), dann wieder wird es zur Arie/Chor gezählt (z.B. 8, 10,12...) Sehr auffällig die Nr. 35: Das Quartett "Heilig heilig heilig" bekommt keine neue Zählung.

Wozu überhaupt solche Zählungen? Um beim Proben der Werke die Seiten schneller aufschlagen zu können? In vielen Werken des Barock ist allein ein Titel über einer Arie oder einem Chor angegeben und erst Verleger haben Zählungen zu den einzelnen Sätzen hinzugefügt.

Liegt möglicherweise in Mendelssohns Planung zum Elias eine 42 zugrunde?

Einiges spricht dafür:

Die 42 ist in der jüdischen Kabbala eine prominente Zahl: Sie steht für die 42 Göttlichen Attribute, Eigenschaften unserer Welt, die wiederum mit ihren einzelnen hebräischen Buchstaben den 42-Buchstaben-Namen Gottes bilden.

Und die große Schlußfuge des Chores (ohne eigene Nummerierung!) hat die Worte:

"Herr,  unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, da man dir dankt im Himmel! Amen."


Eine Betrachtung zu Mendelssohns Elias und den 42 Göttlichen Attributen von Lucius Rühl